Freitag, 15. Mai 2020

13.05.2020 Pololu Valley Lookout und die Flaschenpost

Heute steht uns die längste Strecke auf Hawaii bevor. Es geht in den Norden zum Pololu Valley Lookout.

Aber wie immer zunächst ein ausgiebiges und gemütliches Frühstück auf der Terrasse. Hungrig auf Tour zu gehen macht keinen Spaß.

Britta legt sich mächtig ins Zeug und zaubert uns ein gesundes Pottbury aus einheimischen Früchten und frisch gepresstem Saft. Quasi als Ausgleich zu den doch sehr schweren (aber leckeren) Grill-Orgien am Abend (Barbecue).


Dann machen wir uns auf die lange Fahrt. Es sind fast 190 km und wir sind gut 2,5 Stunden unterwegs. Einen Großteil fahren wir direkt am Meer entlang über den Mamalahoa Highway.

Anfangs besteht die Landschaft aus schwarzem Lavagestein, doch je weiter wird gen Norden kommen, desto grüner wird es. Üppige Vegetation allenthalben.

Vorbei an Hilo geht es weiter über Wainaku, Pepeekeo, Honomu und Weloka.

Am Laupāhoehoe Beach Park legen wir eine kurze Pause ein. Hier ist eine tolle Brandung zu bewundern und wir haben die Hälfte der Strecke gemeistert.

An der Waipio Bay angekommen, erstreckt sich vor uns eine wunderschöne, langgezogene und ruhige Bucht. Ein schönes Plätzchen zum Entspannen.

Zunächst gehen wir oberhalb der Bucht ein wenig spazieren und treffen auf Wildpferde.



Unten am Strand finden wir ulkige Steinskulpturen und Simone geht wieder auf Muscheljagd.






Doch den erstaunlichsten Fund am Strand mache ich. Eine alte Flaschenpost, krass. Habe schon darüber viel gelesen, dass immer mal wieder eine Flaschenpost an irgendeinem Strand angeschwemmt wird.

Aber dass ich selber mal eine finden würde, hätte ich nicht gedacht. Wir stehen alle staunend um die Flasche herum und sind neugierig sie zu öffnen.


Tausend Dinge gehen mir im Kopf herum. Was wird wohl darin stehen? Eine Botschaft von Robinson Crusoe oder von seinem Freund "Freitag"? Oder viel profaner einfach eine witzige Nachricht von einem Junggesellenabschied? Oder vielleicht der letzte Gruß an einen verstorbenen Seemann?

Vorsichtig öffne ich die Flasche und mit einem lauten Zischen und viel Nebel entpuppt sich die vermeintliche Flaschenpost als ein Flaschengeist, ein Gini.

Heraus springt eine Hawaiianische Meerjungfrau, die sogar an Land leben kann.

Sie wirkt verwirrt und ängstlich, ist aber letztendlich froh, dass ich sie aus der Flasche befreit habe.

Als Belohnung gewährt sie mir einen freien Wunsch. Um diesen nicht zu verschwenden, erbitte ich mir ein wenig Bedenkzeit und sie lässt sich darauf ein. Sie gewährt mir eine Frist bis zum 31.12.2021, wenn wir sie am Pololu Valley Visitor Center absetzen. Sie müsste dringend telefonieren, nach Hause. Komisch, aber kein Problem, wird gemacht.

  
Uns allen sitzt der Schreck noch ein wenig in den Klamotten. Außerdem ist es schon später Nachmittag und wir sind hungrig.

Wir fahren ein Stück zurück nach Kapaau und kehren dort ins "Gill's Lanai" ein. Es gibt leckere Hot Dogs und frischen Fisch.

Da plötzlich fällt mir ein: Ich habe nicht nach dem Namen des Flaschengeistes gefragt und auch nicht, wie ich sie erreichen kann, um meinen Wunsch zu äußern. Verdammt. Vollidiot geht mir durch den Kopf.

Hastig spüle ich meinen Hot Dog runter und fahre schnell zum Visitor Center zurück, während die anderen weiter gemütlich essen.

Angekommen muss ich feststellen, dass dort bereits Feierabend ist und ich treffe keine Menschenseele und auch keinen Flaschengeist mehr an. So ein Pech. Selber Schuld.



Enttäuscht fahre ich zurück nach Kapaau zurück und lade die anderen ein.

Es ist schon spät, als wir in unserer Unterkunft ankommen und am Ende eines spannenden Tage bleibt noch ein toller Sonnenuntergang. Immerhin ...


Ich lege mich ins Bett und höre noch ein bisschen Hörbuch: "Die kleine Meerjungfrau".

Gute Nacht John-Boy


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